RTW BY 2010
RTW BY 2010
Der Bayern-RTW Modell 2010 (RTW BY 2010)  unterscheidet sich vom 2009er Vorgängermodell in einigen Details und Verbesserungen. Durch einen Kofferaufbau mit 80 mm geringerer Breite können nun auch bei der 4x2-Ausführung die Standard-Außenspiegel am Basisfahrzeug verwendet werden, was die an den Spiegelkanten gemessene Fahrzeugbreite um 250 mm reduziert. Der Platzbedarf des Rettungsmittels im Straßenverkehr wird so deutlich verringert und die Passagefähigkeit des Fahrzeugs spürbar verbessert. Weitere Neuerungen betreffen die Verwendung einer Signalanlage in LED-Technik, ein tiefgezogenes Außenstaufach mit Kombinationshalterung für Schaufeltrage und Spineboard, sowie zahlreiche weitere Optimierungen. Nahezu unverändert blieb das Basisfahrzeug, ein Mercedes-Benz Sprinter 516 CDI, hier kommen jetzt in allen Antriebsvarianten die bereits erwähnten Standard-Außenspiegel zum Einsatz, darüber hinaus verfügen die 4x2-Ausführungen nun über ein Automatikgetriebe. Die ebenfalls verfügbare Allradversion wird weiter per 6-Gang-Schaltgetriebe von Hand geschaltet. Zur Konzeptüberprüfung wurde erstmalig ein möglichst nah am RTW BY 2010 orientierter Rettungswagen in Kastenwagen-Bauweise (MB 516 CDI 4x4 / Ambulanz-Mobile Delfis) beschafft. Dieses Einzelstück wurde an verschiedenen Wachen unterschiedlicher Betreiber in Rettungsdienst Bayern zur Vergleichserprobung mit dem RTW BY 2010 eingesetzt. Alle RTW BY 2010 entsprechen wie auch die Vorgängermodelle einem Rettungswagen Typ C nach DIN EN 1789:2007. Eine weitere Variante stellt der noch auf den Vorgängermodell RTW BY 2009 basierende Schwerlast-Rettungswagen Bayern 2010 (S-RTW BY 2010) dar.
Technische Daten

Datenblatt

RTW BY 2010 4x2

RTW BY 2010 4x4

Basisfahrzeug

Mercedes- Benz Sprinter 516 CDI

Mercedes- Benz Sprinter 516 CDI 4x4

Aufbau

Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeugbau (WAS), Aluminium- Sandwichkofferaufbau

Wietmarscher Ambulanz- und Sonderfahrzeugbau (WAS),

Aluminium- Sandwichkofferaufbau

Motor

4-Zyl.Diesel, 2.143 cm3 (OM 651)

Leistung 120 kW (163 PS) Drehmoment 360 Nm bei 1400- 2400 U/min

4-Zyl.-Diesel, 2.143 cm3 (OM 651)

Leistung 120 kW (163 PS)

Drehmoment 360 Nm bei 1400- 2400 U/min

Antrieb

Hinterachsantrieb

 

Hinterachsantrieb,

zuschaltbarer Allradantrieb

elektronische Traktionskontrolle (4-ETS)

Getriebe

5- Gang- Automatikgetriebe

Manuelles Schaltgetriebe ( 6- Gang)

Fahrwerk

Querblattfeder (VA)

Parabolische Blattfeder (HA)

Querblattfeder (VA)

Parabolische Blattfeder (HA)

Vmax

147 km/h

144 km/h

Sitzplätze

5 + 1 Liegeplatz

5 + 1 Liegeplatz

Radstand

3665 mm

3665 mm

Länge

6500 mm

6500 mm

Höhe

2870 mm

2980 mm

Breite

2240 mm

2160 mm

zGG

4600 kg

4600 kg

Stückzahl (Bestand BRK)

8 Einheiten / 31.12.2016

6 Einheiten / 31.12.2016

Beschaffungszeitraum

III/2009 – II/2010

IV/2009 – II/2010

Ausstattungsdetails

Datenblatt

Ausstattung und Standardbeladung (Auszug) nach DIN EN 1789*

Funk & Kommunikation

4 m BOS Teledux 9 (analog)

Vorrüstung Digitalfunk/ Tetra

Ausstattung

Klimaanlage vorne/ hinten

Wärmetausche Patientenraum

Waser- Zusatzheizung Patientenraum

Radio mit CD- Laufwerk

Zentralverriegelung

u.v.m.

Signalanlage

Hänsch Nova LED (vorne), Hänsch Comet LED (hinten), akustische Signalanlage Hänsch 620 mit Stadt-, Land- und Kompressorsignal, Betätigung über Bedienfeld Mittelkonsole und Taster im Fahrerfußraum, Frontkennleuchten Hänsch Sputnik nano

EKG

Medtronic Lifepack 12, alternativ: Medtronic Lifepack 15, Corpuls 08/16, Corpuls C3*

Beatmung

Weinmann Medumat Standard

Alternativ: Dräger Oxylog 1000

Absaugung

Weinmann Accuvac Rescue*

Sonstiges*

Fahrtragensystem Stryker M1

Klappbarer Tragesessel Meber Maya

Notfallrucksack bzw. –koffer

Pulsoximetrie

Kapnographie

Spritzenpumpe

Wärmebox für Infusionen

u.v.m.

 

*abweichende Beladung nach lokalem Gerätepark des Betreibers möglich.

Schwerlast- RTW 2010

Schwergewichtige Patienten stellten den Rettungsdienst regelmäßig und immer häufiger vor Probleme, einen sicheren und zugleich menschenwürdigen Transport sicherzustellen.

Begrenzende Faktoren sind hier vor allem die in herkömmlichen Rettungs- und Krankentransportwagen eingebauten Tragensysteme, welche nur über eine Tragkraft von rund 200 kg verfügen und die hydraulische Tragenaufnahme im Fahrzeug, die derzeit mit maximal 250 kg belastbar ist. Hinzu kommt, dass schwergewichtige Patienten neben dem hohen Körpergewicht auch deutlich größer sind und daher wegen der vorhandenen Platzverhältnisse auf der Trage und im Fahrzeug nicht ausreichend bequem liegen können.
Künftig werden in jedem bayerischen Rettungsdienstbereich Systeme für den Transport schwergewichtiger Patienten vorgehalten. Dies geschieht über eine sogenannte Rettungszelle in München – einem auf einen Feuerwehr-LKW aufgebauten Transportsystem für extrem schwergewichtige Patienten über 300 kg sowie 25 Schwerlast-Rettungswagen, die für Patienten bis 300 kg Körpergewicht uneingeschränkt einsetzbar sind.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, in denen Schwerlast-Rettungsmittel nur punktuell und oft ausschließlich für diesen Einsatzzweck vorgehalten werden, setzt Bayern auf eine flächendeckende Vorhaltung von S-RTW, die neben dem Transport schwergewichtiger Patienten auch als reguläre Reserve-Rettungswagen eingesetzt werden können.
Hierzu wurde auf das bewährte Bayern-RTW-Konzept aufgesetzt, so dass auch in jedem S-RTW das selbe Stauraum- und Schubladen-System wie im normalen Standard-RTW vorhanden ist. Das Schwerlast-Ergänzungsmaterial wird in einem zusätzlichen Hochschrank auf der rechten Innenraumseite gelagert. Der S- RTW BY 2010 basiert auf dem RTW BY 2010. Allerdings wurde er mit einer Luftfederung an der Hinterachse und einer hydraulischen Ladebordwand an der Rückwand ausgestattet.
Die Standardfahrtrage Stryker M1 wurde durch eine Stryker Power pro TL mit einer Traglast bis zu 318 kg ersetzt. Zusätzlich wurden alle Materialen zur Patientenrettung außerhalb des Fahrzeugs auf größere Lasten ausgelegt, so z.B. der Tragestuhl, die Vakuum- Matratze oder das Tragetuch. Ebenfalls werden Gurtverlängerungen mitgeführt, um dem möglicherweise größerem Patientenumfang gerecht zu werden.
Bilderbogen 38 Jahre RTW