Es herrscht Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung und es ist zunehmend schwieriger geworden, eine unbesetzte Stelle wieder mit einer pädagogischen Fachkraft zu besetzen. Gleichzeitig ist die Zahl potentieller Interessenten in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen.

Dem soll nun abgeholfen werden: Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften und Berufsverbände setzen sich in einer gemeinsamen Aktion "Profis für die Kita" für den Beruf der Erzieherin und des Erziehers ein.

Die Kampagne, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt wird, will Schulabgänger, vor allem Migranten und ganz besonders junge Männer für den Beruf als Erzieherin und Erziehers werben.

Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk: "Überall in der Kinderbetreuung steigt der Fachkräftebedarf. Gründe sind der Ausbau der Plätze, besonders für ein- und zweijährige Kinder. Parallel dazu steigt der Bedarf in anderen Gruppen, zum Beispiel in Ganztageseinrichtungen und bei der Betreuung an Grundschulen. Hier sind wir aufgefordert zu agieren. Kinder und deren frühzeitige Bildung ist der Grundstock für unsere Zukunft."

Nach Auffassung von Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk und Teamleiterin Isabel Putzer, zuständig im BRK für die Kinderbetreuungsangebote, könne deshalb auch in Zukunft auf eine hohe Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher nicht verzichtet werden, genauso wichtig seien gute Rahmenbedingungen. Stärk fordert gut ausgewogene Betreuungsschlüssel und Gruppengrößen, sowie eine verbesserte Bezahlung. Das Bayerische Rote Kreuz setzt sich dafür ein, das Niveau der angehenden Erzieher durch Ausbildung, Studium und Weiterbildung zu steigern und  damit die Qualität in den Kindertageseinrichtungen  weiter zu verbessern. Stärk: "Eine Absenkung der Standards gefährdet die pädagogische Arbeit und das Wohl der Kinder". Gleichzeitig müsse das Image, die gesellschaftliche Wertschätzung und die Attraktivität des Berufs aufgewertet werden.

Die neue Initiative "Profis für die Kita" legt besonderen Wert auf die Werbung von Migranten für den Beruf der  Erzieherin und des Erziehers. Ihr derzeitiger Anteil von nur etwa acht Prozent soll deshalb erhöht werden, auch weil mehr als 30 Prozent der Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund stammen. Eine weitere Zielgruppe, die man sich verstärkt für den Beruf des Erziehers wünscht, sind Männer - mit nur 3,4 Prozent stellen sie eine verschwindend geringe Anzahl an pädagogisch geschulten Mitarbeitern. Ein Anliegen, das auch  dem Gleichstellungsbeirat des BRK sehr am Herzen liegt. Vorsitzende Irene Marsfelden: "Bekanntlicherweise ist für die Entwicklung der Persönlichkeit das Vorbild beider Geschlechter unentbehrlich."

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) stellt für die gemeinsame Werbekampagne der Verbände eine Reihe von Broschüren, Flyern und Plakaten mit ausführlichen Informationen über den Beruf, die Aufgaben und Zukunftsaussichten, die Ausbildung und Bezahlung, zur Verfügung.

Sie sind vor allem für die Berufsorientierung in Schulen und die Berufsberatung geeignet und können kostenlos angefordert werden unter www.profisfuerdiekita.de. Unter dieser Adresse sind auch die Links zu den Adressen der Wohlfahrtsverbände zu finden. Die Kampagne ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren angelegt.