Die Einsatzleitung “Rock im Park” zieht eine positive Bilanz: Trotz eines anspruchsvollen Einsatzgeschehens, hoher Besucherzahlen und wechselhafter Wetterbedingungen verlief der Sanitätswachdienst und die Zusammenarbeit mit allen Behörden, Sicherheitsdienstleistern und dem Veranstalterüberaus strukturiert, professionell und planmäßig.
Das Einsatzgeschehen in Zahlen (Stand: Montag, 12:00 Uhr):
Ehrenamtliche Einsatzkräfte im Einsatz: 1125 in 1900 Schichten (2024: 900 in 1672 Schichten)
Einsätze Krankentransportwagen: 125 (2024: 93)
Einsätze Rettungswagen: 114 (2024: 66)
Einsätze Notarzt: 29 (2024: 14)
Transporte ins Krankenhaus: 134 (2024: 106)
Sanitätsdienstliche Hilfeleistungen: 2433 (2024: 2285)
Vielfältige Einsätze – ein kleiner Auszug:
Neben klassischen Hilfeleistungen wie Schnittwunden, Schürfwunden und Kreislaufbeschwerden gab es in diesem Jahr erneut einige außergewöhnliche Einsätze:
Einem Festivalbesucher sei ein Bierfass auf das Schienbein gefallen – zur Abklärung wurde er ins Krankenhaus gebracht.
Über 50 Verletzungen standen im Zusammenhang mit „Moshpits“. In einem Fall kam es zu einer offenen Unterschenkelfraktur, in einem anderen zu einer handfesten Kollision zweier Fäuste, die für einen der Rocker mit Schmerzen und einem Krankenhausaufenthalt zur Röntgenkontrolle endete.
Das häufigste Meldebild in 2025 war „Zeckenbiss“. Demnach mussten 145 Personen (2024: 69) und somit deutlich Personen mehr als im Vorjahr infolge eines Zeckenbisses durch den Sanitätswachdienst behandelt werden.
Ein Besucher versuchte, einen Baum zu erklimmen – und stürzte aus etwa zwei Metern Höhe. Glück im Unglück: Nur leichte Verletzungen.
Ein Patient kam auf eigene Initiative in eine Sanitätsstation, da er vor wenigen Tagen beim Hausarzt war und nun seine Laborwerte digital erhalten hatte – ein erhöhter Troponinwert deutete auf ein mögliches Herzproblem hin. Das durch den Sanitätswachdienst angefertigte EKG bestätigte Auffälligkeiten. Er wurde mit dem Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom ins Krankenhaus gebracht.
Eine Gaskartusche explodierte aufgrund offenbar unsachgemäßer Handhabung – der betroffene Festivalgast musste zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus verlegt werden.
Ein Besucher kletterte auf einen vier Meter hohen Zaun und stürzte, wobei er sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zuzog.
Wie bereits berichtet wurde im Bereich der „Utopia Stage“ am Freitagabend eine Reanimation, die durch Ersthelfer bereits durchgeführt werden würde, gemeldet. Ein Sanitätstrupp des Arbeiter-Samariter-Bunds (Anmerkung: In einer früheren Meldung hieß es, wurde der Sanitätstrupp sei von der Johanniter-Unfall-Hilfe. Das war ein redaktioneller Fehler), der sich in unmittelbarer Nähe befand, traf binnen kürzester Zeit ebenfalls ein und übernahm die Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach wenigen Minuten konnte - dank der schnellen und lückenlosen Rettungskette - der Kreislauf des Patienten erfolgreich wiederhergestellt werden.
Sanitätsdienst der Superlative – mit Telemedizin als Innovation
Trotz hoher Besucherfrequenz, Schlamm, wechselhaften Wetterbedingungen und eines enorm großen Veranstaltungsgeländes von 2,5 Millionen Quadratmetern verlief der Sanitätswachdienst stets strukturiert, professionell und planmäßig. Ein Highlight in diesem Jahr war die testweise eingeführte Telemedizin, die es bei nicht-zeitkritischen Fällen ermöglichte, per Video eine ärztliche Konsultation durchzuführen. Die Resonanz darauf fiel vonseiten der Einsatzkräfte sowie der Patientinnen und Patienten durchweg positiv aus.
Der Sanitätswachdienst beim diesjährigen „Rock im Park“ zeigt einmal mehr, wie professionelle Einsatzplanung, engagiertes Ehrenamt und technische Innovation Hand in Hand gehen können – für die Sicherheit von rund 90.000 Festivalgästen.
Der Sanitätswachdienst begann am Donnerstag, 5. Juni, um 7:00 Uhr und endete am Montag, 9. Juni, pünktlich um 12:00 Uhr. Für das gesamte Gelände ist nunmehr wieder die Integrierte Leitstelle Nürnberg (Notruf 112) zuständig.