· Pressemitteilung

Feldtest der BRK Sicherheitsforschung: MoPlas2Dekon PRO – Neue Wege der Desinfektion

Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt MoPlas2Dekon Pro der Sicherheitsforschung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) konnte erfolgreich der Ansatz einer chemikalienfreien Dekontamination von mit Krankheitskeimen verseuchten Gegenständen unter Verwendung eines mobilen Plasmabehandlungssystems nachgewiesen werden.

„MoPlas2Dekon PRO“ steht für „Mobile Plasmatechnologie zur Abwehr biologischer Gefahren in Seuchengebieten“. Es ist das zweite Projekt, da der Vorgänger bereits vielversprechend war. Ein PRO Projekt ist ein sogenanntes Leuchtturmprojekt. Am 17.02.24 folgte ein praxisnaher Feldtest in einem Pflegeheim, bei dem ein ganzer Raum mit Hilfe der schonenden Technologie desinfiziert wurde. Neben den Spezialeinheiten des BRK waren insgesamt 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei und öffentlichem Gesundheitsdienst miteingebunden, um den Test möglichst realitätsnah durchzuführen.

Ein erster vielversprechender Einsatz des Prinzips erfolgte gleich zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 mit der Dekontamination von Schutzmasken und Beatmungsschläuchen beim BRK. Nunmehr gilt es, auf Basis der erzielten Ergebnisse den Versuchsaufbau für einen späteren Einsatz hin zu optimieren. Die chemikalienfreie Dekontamination von verseuchten Gegenständen konnte in einem kühlschrankgroßen Behältnis nachgewiesen werden. Im Rahmen des MoPlas2Dekon-PRO-Vorhabens sollte nun untersucht werden, ob und wie mittels des hierzu eingesetzten Plasmabehandlungssystems auch größere Räume verlässlich behandelt werden können.

Dazu fand am Samstag, den 17.02.2024, ein praxisnaher Feldtest im Alten- und Pflegeheim des Bayerischen Roten Kreuzes in Bad Neustadt an der Saale statt.

Folgendes Szenario wurde angenommen: In einem Pflegeheim ist ein Bewohner schwer an Corona erkrankt und wurde ins Krankenhaus verlegt. Der Bewohner ist zudem bekannt MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) positiv. Das Bewohnerzimmer soll komplett desinfiziert werden, um es schnellstmöglich wieder bedenkenlos nutzbar zu machen. Dabei wurde das betroffene Zimmer mittels Plasmaverfahren desinfiziert. Dies ging lediglich mit Wasser vonstatten, Chemikalien wurden dabei nicht genutzt. Dadurch wurden keine Rückstände hinterlassen, es musste lediglich im Anschluss gelüftet werden, damit die chemikalienfreie Feuchtigkeit aus dem Raum entweichen konnte.

Mit dieser zukunftsweisenden Technik können Einrichtungen aller Art, beispielsweise im Gesundheitswesen, schonend desinfiziert und schnell wieder nutzbar gemacht werden. Besonders in Räumen, die von immungeschwächten Menschen genutzt oder bewohnt werden, ist der Schutz vor Erregern unerlässlich. Die Sicherheitsforschung des BRK geht hier mit ihren Partnern wichtige, neue Wege.

Dr. Elke Frank, BRK-Landesgeschäftsführerin

„Dabei steht auch der Umweltschutz im Fokus: Desinfektionen erfordern oft den Einsatz von hochdosierten Reinigungsmitteln. Die erprobte Art und Weise der Desinfektion ist jedoch komplett chemikalienfrei und schützt dadurch Mensch und Umwelt.“

Mehr über das Projekt „MoPlas2Dekon PRO“ sowie andere Projekte der Sicherheitsforschung des BRK finden Sie HIER.

Weitere Projektpartner „MoPlas2Dekon PRO“:

• Plasmatreat GmbH, Steinhagen

• KNESTEL Technologie & Elektronik GmbH, Untrasried

• Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung

eingetragener Verein – Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik

und Verpackung (IVV), Freising

• Ruhr-Universität Bochum – Fakultät für Elektrotechnik und Infor-

mationstechnik – Lehrstuhl für Angewandte Elektrodynamik und

Plasmatechnik – AG Biomedizinisch angewandte Plasmatechnik,

Bochum