Notfallsanitäter – Ein neues Berufsbild im Porträt

Es ist ein kühler, ruhiger Donnerstag in Fürstenfeldbruck, bei München. Leicht wärmende Sonnenstrahlen schimmern zum ersten Mal durch die Wolken in die freudigen Gesichter der Bewohner, die zu ihrer dicken Winterjacke neben Mütze und Schal erstmals wieder eine Sonnenbrille tragen. Die Straßen sind vom Schnee der letzten Wochen freigeschaufelt und die Äste der Bäume von ihrer Schneeschicht befreit. Die Straßen sind kaum befahren. Es ist der 31.01.2019, 14 Uhr. Ein Krankenwagen steuert mit Blaulicht Richtung Notaufnahme des Klinikums. An der Notaufnahme vorbeigehend, steigt die Mischung aus Kaffee- und Desinfektionsmittel-Geruch in die Nase. Auf dem Parkplatz findet gerade ein Schichtwechsel der Notfallsanitäter statt. Zwei Sanitäter unterhalten sich angeregt. Im ersten Stock des Nebengebäudes, der sogenannten Rettungswache, in der Dachauer Straße 35, befinden sich die Büros des Bayerischen Roten Kreuz Fürstenfeldbruck. Aus den geschlossenen Türen hallen dumpfe Stimmen. Nach einer 40-minütigen Verspätung wegen einer Verzögerung durch einen Einsatz betritt ein junger Mann das Foyer durch die Glastür. B. Bauer* (25) ist seit einem Jahr in der Ausbildung zum Notfallsanitäter. Er trägt sein langes blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und wirkt trotz seines sehr freundlichen Lächelns etwas erschöpft. Er trägt noch seine neon-orangene Uniform, da er direkt von seiner heutigen siebenstündigen Frühschicht kommt. Er setzt sich auf einen der beiden roten Sessel im Foyer und beginnt etwas schüchtern zu erzählen:

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