Die Hitzeperiode, die bereits als eine der intensivsten seit Jahrzehnten gilt, stellt insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke ein erhebliches Risiko dar. Mit knapp 40 Grad wird heute der vorläufige Höhepunkt der derzeitigen Hitzewelle erwartet.
„Die aktuellen Wetterbedingungen können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter Hitzschlag und Hitzeerschöpfung“, erklärt Dr. Florian Meier, Landesarzt des Bayerischen Roten Kreuzes. „Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und kann Symptome wie Müdigkeit, Krämpfe, Erbrechen, Schwindel und im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit hervorrufen. Hitzeerschöpfung entsteht häufig durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr bei hoher Temperatur und körperlicher Anstrengung, was zu Kreislaufzusammenbrüchen führen kann.“
Der Landesarzt des Bayerischen Roten Kreuzes, Dr. Florian Meier, rät:
- Trinken Sie täglich 1–2 Liter mehr als üblich, bevorzugt natriumhaltiges Mineralwasser. Personen mit Herzschwäche sollten die Trinkmenge mit ihrem Arzt absprechen.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und tragen Sie im Freien eine Kopfbedeckung.
- Reduzieren Sie körperliche Aktivitäten während der heißesten Tageszeiten.
- Konsultieren Sie bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme Ihren Hausarzt bezüglich hitzebedingter Besonderheiten.
- Lassen Sie Kinder oder Haustiere niemals unbeaufsichtigt im Fahrzeug.
- Achten Sie auf alleinstehende Senioren in Ihrer Nachbarschaft.
- Rufen Sie im Notfall den Notruf 112.
Sollte es dennoch zu einem hitzebedingten Notfall kommen, empfiehlt Dr. Meier:
- Bringen Sie die betroffene Person in den Schatten und lagern Sie die Beine hoch, soweit sie bei Bewusstsein sind.
- Bieten Sie nicht-eiskalte Getränke an, sofern die Person bei Bewusstsein ist – im Falle von Bewusstlosigkeit ist die stabile Seitenlage anzuwenden.
- Setzen Sie umgehend einen Notruf ab und überwachen Sie Bewusstsein und Atmung.
- Kühlen Sie den Körper mit feuchten Tüchern, insbesondere im Bereich von Kopf und Nacken.
Die aktuelle Hitzewelle unterstreicht die Dringlichkeit, sich auf zunehmende Extremwetterereignisse vorzubereiten. Das BRK ruft daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, nicht nur individuelle Schutzmaßnahmen zu ergreifen, sondern auch gemeinschaftlich Verantwortung zu übernehmen – etwa durch Nachbarschaftshilfe und die Unterstützung vulnerabler Gruppen.
Hinweis für Medienschaffende: Ein O-Ton-Paket mit Audiostatements von Dr. Florian Meier steht unter dem nachfolgenden Link zum Download zur Verfügung. In den Audiostatements erläutert Dr. Meier unter anderem, wie bei einem Hitzenotfall zu reagieren ist, warum Hitze ein ernstzunehmendes medizinisches Problem darstellt, welche Unterschiede es im Vergleich zu den Vorjahren gibt, welche Bevölkerungsgruppen besonders gefährdet sind und wie sich hitzebedingte Notfälle vermeiden lassen. Zudem geht er auf spezifische Risiken im Freibad oder am Badesee ein. (Download via WeTransfer)